Kreisdiakonie: „Die Probleme spitzen sich jetzt zu“
Veröffentlicht am 23.02.2021
in Ludwigsburger Kreiszeitung
Für die Familie war es schon vor der Coronapandemie
nicht einfach: der Vater psychisch
krank. Mietschulden. Doch nun hat
sich die Krise der Familie zugespitzt, berichten
Bärbel Albrecht und Hannah
Weith von der Lebens- und Sozialberatung
des Kreisdiakonieverbands. Das Gas wurde
bereits abgestellt wegen versäumten
Zahlungen. „Jetzt wurde angedroht, dass
auch der Strom abgestellt wird“, so Albrecht.
Für die Familie ist das besonders
schlimm, denn es gehören zwei Schulkinder
dazu. Wie soll der Fernunterricht ohne
Strom funktionieren? Die Frauen von der
Sozial- und Lebensberatung bekommen in
den Gesprächen derzeit genau mit, mit
welchen Problemen die Anrufer während
der Coronapandemie zu kämpfen haben.
Homeschooling bei Familien Thema
Oftmals geht es vor allem darum, zuzuhören
und Möglichkeiten aufzuzeigen, wo
es Hilfe gibt. Im Fall der Familie, die vielleicht
bald keinen Strom mehr hat, suchten
die Mitarbeiterinnen auch das Gespräch
mit dem Energieanbieter. Eine Beobachtung,
die sie dabei machen: Viele
Stellen sind nicht mehr so großzügig wie
zu Beginn der Pandemie.
Im vergangenen Frühjahr sei es eher
vorgekommen, dass etwa Energieanbieter
oder Vermieter ein Auge zugedrückt haben,
wenn das Geld nicht so schnell kam
wie erwartet. „Das hat jetzt angezogen, die
Mahnungen gehen schnell raus“, sagt Bärbel
Albrecht.
Normalerweise hat die Lebens- und Sozialberatung
eine offene Sprechstunde in
Ludwigsburg, zu der man ohne Anmeldung
kommen kann. „Niederschwellig“
nennt man das im Fachjargon. Doch seit
der Pandemie müssen sich Hilfesuchende
telefonisch anmelden. „Wir haben gemerkt,
dass das für manche eine Hürde
ist“, so Albrecht...
